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Utopische Musik

Tim Ra ist auf der Erde gelandet und bringt Utopia: Zwölf Tracks über freie Räume, freie Liebe und eine freie Gesellschaft – ohne Arbeit wie man sie heute versteht. Ra verdichtet auf seinem siebten Studioalbum Biographie und gesellschaftliche Vision zu einem groovenden künstlerischen Manifest. VÖ 10.06.2021

Dabei verschmelzen Einflüsse aus Soul, Hiphop und Club zu Musik, die über den Dancefloor gleitet – wie das von Studio 54-Glam inspirierte „Loveparty International“, mit elegant erotisierendem Rap und „Bock auf Muscheln“ Sex am Strand hat und in deepen Zeilen über das „Salz in unseren Tränen“ nach unserer Rolle im Kosmos fragt.

Erste Skizzen entstanden vor über zwanzig Jahren. Nach Erfolgen seiner Bands „Wohnung“ und „No Underground“ legte er mit nächtelang improvisierten Electro-Sessions mit Chilly Gonzales und Raz Ohara im Berliner Club Maria die Basis für seine heutiges Spiel mit Musik. Und so entstanden auch viele Tracks von „Jupiter“ aus langen Strecken musikalischer und gesanglicher Improvisation mit musikalischen Freunden, die er am Rechner bildhauerisch zu Songs formte.

Ras langjährige Arbeit als politischer Künstler buchstabiert „Jupiter“ als großes Ja zum Leben. Während sein dunkles Elektronik-Opus „We Are Anonymous“ den Krieg gegen den Terror aufarbeitete und so den Protestsong neu belebte, wie Max Dax 2015 in der Frankfurter Rundschau auf zwei Seiten analysierte, bahnt sich Jupiter einen Weg aus der Dunkelheit – auch der eigenen Depression.

Aus dem positiven Impuls entstand sein neues Musik- und Video-Label „lovelab.berlin“, so entstand sein Trio „Liebende“, dessen funky clubbige Improvisationen die Sehnsucht nach Glück und Groove erfüllen. Und so entstand ein Album, das sich der machbaren, konkreten Utopie verschreibt, die dennoch bis in die kosmische Unendlichkeit reicht.

Bei träumerischen Tracks wie „Am Ufer“, „Im Elysium“ oder „Wir sind die Wellen“, die wie sanfte Berührungen von der Verliebtheit erzählen, entsteht eine Idee von Weite, die sich nicht im individuellen Glück erschöpft. Hier ist Heimat mehr als eine private Beziehung, eine bestimmte Gruppe oder Nation – sie „war einmal das Meer“, der Sehnsuchtsort, an dem sich die Illusion der Identität auflöst – und eine von Not und Mühsal befreite Menschheit bereits in den ersten Wehen liegt.

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Ras utopische Botschaft spitzt sich schließlich zu dem Track „Menschheit“ zu. Eingerahmt von der berühmten anti-rassistischen Rede „I have a dream“ von Dr. Martin Luther King Jr. erzählt das Stück von einer Gesellschaft, die – von äußeren Zwängen befreit – an ihrem Schmerz wächst und weich wird – und stößt damit bei 200.000 Zuschauern auf YouTube auf unmittelbaren Resonanzboden.

An diesem Ort der Verletzbarkeit tut sich die von Olivia und Ra mit den sternstaubschimmernden Vocoderstimmen besungene, sehnsüchtige Nacht auf, die Hoffnung birgt und Kraft gibt. Denn gerade in der Dunkelheit zählt das Vertrauen, dass am Ende alles gut wird. 12 Tracks mit einer Botschaft: Träume werden wahr. Wenn auch nicht immer so, wie man es sich hat träumen lassen.

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Hier das Album hören: https://tim-ra.bandcamp.com/

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